Georg Autenrieth ist eine zwielichtige Gestalt in zwiegesichtigen Zeiten, immer wieder taucht er auf in Berlin, der Mann aus Westdeutschland, hält Kontakt mit der Szene, durchsucht die Stadt und zelebriert Laster, Lebensgier und Liebeskunst. Wohin aber verschwindet er dann? Wer ist der "Glasmann"? Und welche Rolle spielen seine Verbindungen zur RAF?
Gerhard Falkners "Apollokalypse" ist ein Epochenroman über die 80er und 90er Jahre, eine apollokalyptische Zeit, in der das Apollinische mit dem Dionysischen verschmolz im Tiegel der aufregendsten Stadt der Welt. Dem Vergeuden von Jugend, der Ausschweifung jeglicher Couleur und der Hypermobilität stellt er einen rauschhaften Rückverzauberungsversuch der Welt entgegen. Bulgakows "Meister und Margarita" begegnet dem "Ferdydurke" von Gombrowicz und Oskar Matzerath schrammt an Tyron Slothrop, Bruno Schulz und Wilhelm Meister. Die Hauptrolle spielt die Stadt Berlin selbst, haufenweise gehen Künstlerexistenzen an ihrer magischen Gestalt in die Brüche. Und wenn die RAF sich über den BND mit der Stasi berührt, gerät die Zeitgeschichte unter das Messer der Psychiatrie. Am Schluss nimmt der Teufel leibhaftig das Heft in die Hand. Ein mythologischer Roman von unvergleichlicher Sprachmächtigkeit, ein literarisches Ereignis, das alles auf den Kopf stellt, verfasst von einem "der großen deutschen Sprachzauberer". (Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung)